Wider­rufs­frist

Thema: Widerrufsfrist in Echtzeit-Provisionsabrechnung

In einem MLM-System spielt die Provisionsabrechnung eine zentrale Rolle. Eine Besonderheit ist dabei die Echtzeitbuchung der Provisionen. Sobald ein Käufer ein Produkt bezahlt, wird die entsprechende Provision sofort auf das Provisionskonto des Partners gebucht. Allerdings ist der Zugriff auf diese Mittel zunächst blockiert. Die Dauer der Blockierung entspricht der Widerrufsfrist, die vom Administrator des Systems festgelegt wird.

Während dieser Blockierung können die Partner die Buchung der Provisionen zwar sehen, jedoch noch nicht darüber verfügen. Sobald die Widerrufsfrist abgelaufen ist und es keine Rückforderungen oder Widersprüche seitens des Kunden gab, gibt das System die Provision automatisch frei.

Diese Sicherheitsmaßnahme ist essenziell, um Betrug zu verhindern. Würde es diese Blockierung nicht geben, könnten Partner die Gelder sofort abrufen und später, im Falle eines Widerrufs durch den Kunden, müsste der Vertrieb mühsam hinter den bereits ausgezahlten Provisionen herlaufen. Eine Geschichte aus der Praxis zeigt deutlich, wie wichtig diese Frist ist.

Eine wahre Begebenheit:

Ein Kunde hatte, trotz meiner eindringlichen Warnungen, die Gelder sofort freigegeben. Die Folgen waren verheerend.

In einer großen Stadt (mir bekannt) hatten sich Partner in einer Linie organisiert und abgesprochen. Ganz unten in dieser Linie wurden Produkte für hohe Summen bestellt. Als die Transaktionen abgeschlossen waren, hatten die Partner in dieser Linie zusammen über 12.000 Euro an Provisionen verdient. Alle Partner hatten die Beträge unmittelbar abgerufen.

Was dann passierte, war ein Albtraum für den Vertrieb: Innerhalb der Widerrufsfrist wurden alle bestellten Waren zurückgesandt. Das führte dazu, dass die Konten mit über 12.000 Euro ins Minus gingen. Der Vertrieb versuchte verzweifelt, die Gelder zurückzuholen. Doch das war unmöglich, denn alle Partner der Linie hatten eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, und selbst anwaltliche Schreiben blieben unbeachtet. Das Geld war unwiderruflich verloren.

Diese Geschichte ist nicht erfunden, sondern bittere Realität. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Widerrufsfrist in der Provisionsblockierung strikt eingehalten wird. Nur so können derartige Betrugsfälle verhindert werden.

Thema: Monatsabrechnung und Widerrufsfristen

Die Monatsabrechnung in einem MLM-System wird in der Regel zwischen dem 15. und 20. des Folgemonats durchgeführt und ausgezahlt. In dieser Phase werden die Provisionen aus den getätigten Verkäufen des Vormonats zusammengefasst und den Partnern gutgeschrieben.

Was die Widerrufsfristen betrifft, ist die Lage bei der Monatsabrechnung meist unproblematisch. Die meisten Widerrufe sind bereits vor der Auszahlung der Provisionen abgeschlossen, sodass auf rückgesendete oder widerrufene Produkte keine Provisionen mehr gezahlt werden. In seltenen Fällen kann es noch zu vereinzelten, vernachlässigbaren Widerrufen kommen, dami bleibt das Risiko minimal.

Die Monatsabrechnung stellt also einen geregelten und sicheren Abrechnungsschritt im MLM-Prozess dar, bei dem die Risiken durch Widerrufe im Normalfall vollständig eliminiert sind.